Erzbischof Stefan wünscht allen frohe und gesegnete Weihnachten. In seiner Weihnachtsbotschaft lädt er dazu ein, nicht nur auf das Jesuskind in der Krippe zu schauen, sondern vielmehr der Frage nachzuspüren: „Wo könnte ich da stehen? Welche Rolle könnte ich übernehmen? Wie ist mein Verhältnis zu dem neugeborenen Kind in der Krippe?“ Es sei wichtig, nicht nur Zuschauer sondern mitten drin zu sein und so die Welt zum Guten zu verändern. Mit Gottes Hilfe.
„Vor genau 800 Jahren, am Weihnachtstag 1223, gab es wahrscheinlich das allererste Krippenspiel der Geschichte. Franz von Assisi hat es inszeniert, in einer kleinen Grotte im Rieti-Tal bei Greccio in Italien.
Ihm war es ein Anliegen, die Geschichte von Weihnachten nicht nur vorzulesen. Nicht nur als Diakon darüber zu predigen, sondern die Menschen das Ganze erleben zu lassen. Und deswegen gab es die Tiere. Gab es das Kind im Stall und alle anderen drumherum und alle anderen drumherum.
Liebe Schwestern und Brüder, ich stehe hier vor der Krippe im Hamburger Mariendom und wir singen manchmal das Lied „Ich steh an deiner Krippe hier“ Wir stehen dann der Krippe gegenüber. Wir schauen auf das, was da dargestellt ist. Franz von Assisi ist aber einen Schritt weitergegangen. Wir schauen nicht nur hin. Dann wären wir ja bloß Zuschauer. Sondern Franziskus lädt ein, teilzuhaben, mitzumachen. Wir steigen also in die Krippe ein.
Und deswegen zu diesem Weihnachtsfest meine Frage an Sie: Wo könnte ich da stehen? Welche Rolle könnte ich übernehmen? Welchen Part könnte ich spielen? Wie ist mein Verhältnis zu dem neugeborenen Kind in der Krippe? Versuchen Sie sich doch einfach mal anzunähern. Vielleicht sind die einen etwas ferner, die anderen aber näher dran. Und vielleicht ändert sich das im Laufe des Lebens. Wichtig ist: Das Kind spielt eine Rolle in meinem Leben und ich spiele mit ihm zusammen im Drama dieser Welt. In diesem Sinne: Ihnen und Ihren Verwandten, ihren Freunden, Ihren Angehörigen, allen ein frohes und ein gesegnetes Weihnachtsfest 2023.“